Arteriovenöse Malformation (AVM)

Arteriovenöse Malformation (AVM): Behandlungsmöglichkeiten

Eine Arteriovenöse Malformation (AVM), auch als Arteriovenöse Gefäßmissbildung bezeichnet, ist eine angeborene vaskuläre Anomalie im Gehirn oder Rückenmark. Dabei kommt es zu einer abnormen Verbindung zwischen Arterien und Venen, ohne dass die normalerweise dazwischengeschalteten Kapillargefäße vorhanden sind. Arteriovenöse Missbildungen können plötzliche Blutungen im zentralen Nervensystem verursachen.

Welche Symptome verursacht eine Arteriovenöse Malformation (AVM)?

Die meisten Arteriovenösen Malformationen (AVM) verursachen zunächst keine Symptome und werden zufällig entdeckt. Wenn jedoch Symptome auftreten, können sie je nach Größe und Lage der AVM variieren. Mögliche Symptome können sein:

  1. Asymptomatisch: Viele Arteriovenöse Malformationen bleiben unbemerkt und werden erst bei bildgebenden Untersuchungen zur Abklärung anderer Probleme (z.B. Kopfschmerzen oder Trauma) zufällig entdeckt. Es treten keine spezifischen Symptome auf, und die AVM verursacht keine Beschwerden.
  2. Epilepsie, Krampfanfälle: Bei einigen Patienten mit arteriovenöser Malformation können plötzliche, unkontrollierte Muskelkontraktionen oder Zuckungen auftreten. Die Stärke der Anfälle kann variieren und auch die Häufigkeit der Anfälle ist unterschiedlich.
  3. Neurologische Ausfälle: Arteriovenöse Malformationen können zu verschiedenen neurologischen Ausfällen führen, abhängig von ihrer Lage im Gehirn oder Rückenmark. Mögliche Symptome sind Sprachstörungen, Sehstörungen, Lähmungen oder Taubheitsgefühle in bestimmten Körperbereichen.
  4. Blutungen: Eine AVM kann plötzlich Blutungen verursachen, da der nidus, also der abnormale Gefäßknoten, eine Schwachstelle darstellt. Diese Blutungen sind eine Art Schlaganfall und können zu schweren neurologischen Ausfällen führen oder sogar tödlich sein.

So wird die Diagnose der Arteriovenösen Malformation (AVM) gestellt

Diagnostiziert werden Arteriovenöse Malformationen (AVM) in der Regel durch bildgebende Untersuchungen wie:

  • Magnetresonanztomographie (MRT) und Computertomographie (CT): Diese Schnittbild-Verfahren helfen dabei, die Größe, Form und Position der AVM zu bestimmen.
  • Angiographie: Dies ist eine kontrastmittelgestützte Röntgenuntersuchung, bei der Röntgenkontrastmittel in die Blutgefäße über einen eingeführten Katheter hineingespritzt wird, um die abnormale Gefäßstruktur sichtbar zu machen.

Mögliche Ursachen einer Arteriovenösen Malformation (AVM)

Die genaue Ursache für die Entstehung von AVMs ist unklar. In vielen Fällen gelten AVMs als angeborene Anomalien, die sich während der fötalen Entwicklung bilden. Es gibt auch Theorien, dass genetische Faktoren eine Rolle bei der Entstehung von AVMs spielen könnten.

Behandlung bei einer Arteriovenösen Malformation (AVM)

  1. Beobachtung: Kleine, symptomlose AVMs können engmaschig überwacht werden, um ihr etwaiges Wachstum oder Veränderungen zu beobachten. Regelmäßige bildgebende Untersuchungen werden durchgeführt, um die AVM im Auge zu behalten und rechtzeitig zu intervenieren, falls sich Symptome entwickeln oder sich die AVM verändert.
  2. Radiochirurgie: Die Radiochirurgie ist eine spezielle Form der Strahlentherapie, bei der hochpräzise fokussierte Strahlung auf die AVM gerichtet wird, um sie zu behandeln, ohne dass ein chirurgischer Eingriff erforderlich ist. Die Radiochirurgie wird oft in einer einzigen Sitzung durchgeführt und erfordert keine Anästhesie oder Einschnitte. Diese Art der Bestrahlung ist besonders für kleinere oder chirurgisch schwer zugängliche AVMs geeignet und kann auch in Kombination mit Embolisationen verwendet werden.
  3. Embolisation: Die Embolisation ist ein invasives Verfahren, das von einem interventionellen Neuroradiologen durchgeführt wird. Dabei wird ein Katheter durch die Blutgefäße bis zur AVM geführt. Durch den Katheter werden dann spezielle Materialien wie Kleber, Mikropartikel oder Platinspiralen in die AVM injiziert, um die abnormen Blutgefäße zu verschließen. Die Embolisation kann das Blutungsrisiko verringern und als Vorbereitung für weitere Behandlungsmöglichkeiten wie chirurgische Entfernung oder Strahlentherapie dienen.
  4. Chirurgische Entfernung (Resektion): Bei AVMs, die sich in gut zugänglichen Bereichen des Gehirns befinden, kann eine chirurgische Entfernung erwogen werden. Neurochirurgen entfernen die AVM durch einen offenen Eingriff am Schädel unter Narkose. Das Ziel solcher Operationen ist es, die AVM möglichst vollständig zu entfernen. In manchen Fällen kann die AVM jedoch nur teilweise entfernt werden, insbesondere wenn sie sich an einer komplexen oder gefährlichen Stelle befindet.